Familienverband

Der Familienverband von Bredow e.V. 

ist die vereinsrechtliche Fortführung des 1860 in Berlin gegründeten
Familienverbands von Bredow.

Der Familienverband setzt sich zusammen aus den

Grafen
Freiherren
Herren

von Bredow

Sitz des Verbands ist Celle, eingetragen im Vereinsregister Lüneburg VR 100052.

Mit der Gründung des Familienverbands im Jahr 1860 war unsere Familie eine der ersten Adelsfamilien in Deutschland, die sich in einem Verband organisiert hat.

Der Zweck des Familienverbands 

Gemäß Satzung vom 09.01.2024:

Die Fortführung des durch Statut vom 15.03.1860 zusammengeschlossenen Familienverbands von Bredow.

Die Wahrung des Ansehens der Familie und des Andenkens an die Geschichte des brandenburgischen Adelsgeschlechts von Bredow.

Der Erhalt der auf christlichen Werten beruhenden Familientradition.

Die Pflege und Stärkung der verwandtschaftlichen Verbindungen und des Zusammenhalts, die Heranführung der Kinder und Jugendlichen an die Familie und die gegenseitige Unterstützung.

Die Weiterführung der Familiengeschichte, einschließlich der Fortführung der Stammbäume sowie die Pflege und Ergänzung des an das Brandenburgische Landeshauptarchiv übergebenen Familienarchivs.

Das Verbandsleben

Um den in der Satzung festgelegten Zweck zu erfüllen, gestaltet sich das Verbandsleben wie folgt:

Veranstaltung mehrtägiger Familientage, möglichst im zweijährigen Rhythmus, vorzugsweise in der Stammheimat im Havelland. Diese Familientage dienen durch die Abhaltung von Familienversammlungen auch der Erfüllung der vereinsrechtlichen Pflichten und Aufgaben.

Zwischen den Familientagen gibt es eintätige Regionaltreffen in verschiedenen Regionen Deutschlands.

Erstellung von Rundschreiben und Newslettern über Familienangelegenheiten, Familiennachrichten, Familienaktivitäten und über interessante Themen, die Familie wie auch ihre Geschichte betreffend.

Die Fortführung der 1872 begonnenen und 1966 fortgesetzten Familiengeschichte bis heute. Fortführung der Stammbäume.

Das Ziel der Jugendarbeit ist es, Kontakte der Jugendlichen untereinander wie auch zwischen jungen und älteren Familienmitgliedern zu fördern sowie junge Menschen mit der Familiengeschichte, den Werten und Traditionen vertraut zu machen.

Seit 1945 ist die Familie weit über Deutschland und die Welt verstreut. Unser Bestreben ist es, trotz der Distanzen, ein lebendiges Familienleben mit möglichst vielen und engen Kontakten der Vettern und Cousinen untereinander zu fördern und das Gefühl der gemeinsamen familiären Herkunft zu stärken. In der heutigen Zeit des Globalismus und des Individualismus kann die Familie mit der Weitergabe von Werten, Traditionen und Geschichte nicht nur ein Bindeglied, sondern auch eine starke Basis für jedes Familienmitglied sein.

Familienbindungen seit dem Mittelalter

Die Familie von Bredow zeichnete sich über Jahrhunderte durch einen engen Zusammenhalt der Mehrheit der Vettern untereinander aus. Dies hat seinen Ursprung im mittelalterlichen Verständnis einer ritterbürtigen Familie. Vor allem in den frühen Jahrhunderten gelang es der Familie u. a. durch den engen und oft harmonischen Zusammenhalt, zu beträchtlichem Grundbesitz und damit zu Reichtum zu gelangen und auch in der brandenburgischen Landespolitik eine Rolle zu spielen. Neben den persönlichen Beziehungen war das Lehnsrecht für den Zusammenhalt der Familie von Bedeutung. Da die wichtigste Belehnung der Familie mit der Burg, der Stadt und dem Land Friesack im Jahre 1335 zur gesamten Hand erfolgte, besaßen die Vettern bis zu Beginn des 18. Jh. bei einem Verkauf des Grundbesitzes ein Vorkaufsrecht. Dadurch wurde es nicht nur für den Lehnsbesitz zur Maxime, den Grundbesitz möglichst in Familienhand zu halten und wenn möglich, untereinander zu veräußern.

In den späteren Jahrhunderten unterhielten nicht mehr alle Vettern die gleiche enge Bindung zur Gesamtfamilie. Einige verloren den Kontakt sogar ganz, vor allem wenn sie in andere Regionen oder Länder zogen. Die meisten Familienmitglieder blieben jedoch eng miteinander verbunden. Dies galt insbesondere für die im Havelland lebenden Vettern und Cousinen. Unter ihnen hatten die so genannten lehnsberechtigten Vettern, die Besitzer der ehemaligen Lehnsgüter, einen besonders engen Kontakt.

Natürlich gab es bei der großen Zahl der Vettern im Laufe der Jahrhunderte auch gelegentlich Zwietracht und Streit zwischen den einzelnen Familienmitgliedern. Einige wenige haben sich dabei als besonders schwierige Charaktere hervorgetan. Aber die Geschichten der Querköpfe sind viel interessanter und bleiben im kollektiven Gedächtnis haften. Oft wird die Familie mit diesen wenigen Querulanten gleichgesetzt, so wie sie immer wieder mit dem Raubrittertum assoziiert wird. Beides ist nicht richtig, denn die gut dokumentierten Lebensläufe zeigen, wie eng und oft äußerst harmonisch die familiären Beziehungen der Vettern untereinander waren. Das Raubrittertum ging im Havelland von der Familie von Quitzow und ihren Anhängern aus, während die Bredows fast ausnahmslos auf der Seite des Landesherrn standen und Bischof Henning von Bredow eine wichtige Vermittlerrolle zwischen den Parteien einnahm.

Gründung des Familienverbands 1860

Nachdem sich viele Familienmitglieder, besonders im Laufe des 19. Jahrhunderts z.T., in weit von der havelländischen Heimat entfernte Gebiete zerstreut hatte, wurde es immer schwieriger, die Familie auf den bisherigen Wegen zusammenzuhalten. So entschloss man sich zur Einrichtung eines offiziellen Familienverbandes, der am 15.03.1860 in Berlin gegründet wurde. Damit gehören die Bredows zu den ersten Familien in Deutschland, die sich in einem Verein organisiert und zusammengeschlossen haben.

Selbstverständlich war nach damaligen gesellschaftlichen Gegebenheiten die Mitgliedschaft den männlichen Familienmitgliedern vorbehalten.

Im Jahr 1889 wurde darüber hinaus eine Familienstiftung gegründet, die seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr existiert.

Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges waren die meisten Familienmitglieder in die damaligen westlichen Besatzungszonen geflohen. Unter schwierigen Bedingungen nahmen sie ihre Kontakte wieder auf. Durch den Verlust von all ihrem Eigentum und ihrer Güter sowie aufgrund der allgemeinen Nachkriegssituation litten sie unter materieller Not und mussten sich psychisch mit dem Erlebten und den schwierigen Lebensumständen auseinandersetzen. Bei der Bewältigung dieser Lebensphase waren für viele von ihnen die bestehenden, zum Teil sehr engen familiären Bindungen und das Bewusstsein, zu ihrer Familie mit ihren Werten, Traditionen und Leistungen zu gehören, von großer Bedeutung.

1951 fand in Hannover ein erstes kurzes Treffen von fünf Verbandsmitgliedern statt. Es folgte das erste Rundschreiben, das nur eine Seite umfasste. Beides war der Grundstein für die Wiederbelebung des Familienverbandes. Die räumliche Trennung erschwerte die Kommunikation, da nur Briefe und Postkarten zur Verfügung standen. Telefonieren war zu teuer und kaum jemand besaß ein Telefon.

1952 fand in Müden bei Celle das erste Familientreffen seit 1939 statt. Trotz der schwierigen Lebensumstände vieler Familienmitglieder traf sich die stattliche Zahl von 43 Teilnehmern in geselliger Runde und genoss das Wiedersehen sehr. Von da an gab es regelmäßige Rundbriefe und Familientreffen, später Familientage, in der Regel alle zwei Jahre.

Die Rundschreiben informierten über Neuigkeiten aus der Familie sowie über Verbandsangelegenheiten.

Auf dem Familientag 1955 in Celle wurde eine neue, zeitgemäße Satzung beschlossen, die nun auch Frauen nach dem historischen Adelsrecht die Mitgliedschaft im Verband ermöglichte. Ausgeheiratete Töchter verloren jedoch ihre Mitgliedschaft. Auch waren sich die Vettern damals nicht einig, ob verheiratete Töchter an den Familientagen teilnehmen dürften. Im Laufe der Zeit wurde ihnen die Teilnahme am Familientag gestattet.
Mit der neuen Satzung wurde der Verband aus vereinsrechtlichen Gründen in einen neu gegründeten eingetragenen Verein (e. V.) überführt.

Vereinsleben bis heute

Im Jahre 1977 wurde eine Satzung verabschiedet, die in vielen Punkten präziser und zeitgemäßer war. Die Satzungsänderung wurde auf dem Familientag in Müden ohne lange Diskussion einstimmig beschlossen. Die wichtigsten Änderungen betrafen die Mitgliedschaft, denn nun konnten auch geschiedene Töchter wieder Mitglied werden und Witwen ihre Mitgliedschaft behalten, solange sie nicht wieder heirateten. Außerdem wurde eine außerordentliche Mitgliedschaft für Namensträger außerhalb des historischen Adelsrechts, für verheiratete Töchter und für andere Personen aus besonderem Anlass gewährt.

In den 1990er-Jahren wuchs die Unzufriedenheit der jüngeren ausgeheirateten Töchter, da sie kein Stimmrecht hatten. Dies war einer der Gründe für das nachlassende Interesse am Familienverband. Nach sorgfältiger Vorbereitung wurde 2023 auf dem Familientag in Lehnin eine neue Satzung beschlossen, die eine Mitgliedschaft über die bisherigen Regelungen hinaus ermöglicht. Neben dem Abstammungsprinzip und einer gewissen Betonung der Namensträgerschaft können nun auch angeheiratete Familienmitglieder die Mitgliedschaft erwerben.

Die gesellschaftlichen Veränderungen und die Entwicklung des Verbandes in den letzten Jahrzehnten sowie der Gleichheitsgedanke machten diesen Schritt notwendig, um den Familienverband auch für die Zukunft zu sichern. Diese Satzungsänderung wurde in einem mehrmonatigen Prozess und unter Beteiligung vieler Familienmitglieder gut vorbereitet und fand daher schnell die Zustimmung der Familienversammlung.

Gedenken 

Der Familienverband lebt vom Miteinander seiner Mitglieder. Aber ohne das oft sehr große ehrenamtliche Engagement einzelner Vettern und Cousinen wäre das Verbandsleben und die Erfüllung der Verbandsaufgaben nicht möglich.
An dieser Stelle möchten wir allen unseren Vorstandsmitgliedern für ihren großen Einsatzes für den Familienverband danken und an dieser Stelle den Verstorbenen unter ihnen gedenken.

Unser besonderer Dank gilt den Vettern, die nach dem 2. Weltkrieg unter großen Anstrengungen den Verband wieder ins Leben gerufen und aufgebaut haben.

Hasso
v. Bredow-Landin

war einer der beiden Hauptinitiator für die Gründung des Familienverbands 1860 und für die Erstellung der dreibändigen Familiengeschichte. Zudem war Hasso der erste Vorsitzende in der Geschichte des Verbands.

Albert Friedrich Wilhelm Martin 
v. Bredow-Ihlow

war einer der beiden Hauptinitiator für die Gründung des Familienverbands 1860 und für die Erstellung der dreibändigen Familiengeschichte wie auch für die Gründung der Familienstiftung. Als Nachfolger Hassos war er langjähriger Vorsitzender des Verbands.

Max
v. Bredow-Landin

Hauptritterschafts-Direktor und Repräsentant im preußischen Herrenhaus war langjähriger Vorsitzender des Familienverbands bis zu seinem Tod 1918.

Graf Arthur 
v. Bredow-Friesack

Langjähriger Vorsitzender bis zu seinem Tod 1937, der in schwieriger Zeit den Verband führte und sich v.a. für die Hinterbliebenen des im Röhm-Putsch ermordeten General Ferdinand v. Bredow einsetzte.

Hasso
v. Bredow-Buchow-Karpzow

war von 1936 bis zu seinem Tod 1954 Vorsitzender des Verbands, um den er sich besonders herausragend in Zeiten der Unsicherheit und beim Wiederaufbau nach 1945 verdient gemacht hat.




Wolf Graf
v. Bredow-Klessen

war eine treibende Kraft, den Verband nach dem Krieg wieder aufleben zu lassen. Er gehörte dem Vorstand von 1955-1959 an.





Wilhelm v.
Bredow-Stechow

war eines der herausragendsten Mitglieder der Familie vor und nach 1945. Er war maßgeblich an der Wiederbelebung des Verbands und der Gründung des Vereins beteiligt. Er arbeitete unermüdlich für die Familie. Von 1955 bis 1967 war er Vorsitzender, anschließend bis zu seinem Tod 1979 Ehrenvorsitzender.

Max-Wichard
v. Bredow-Landin

arbeitete Jahrzehnte schier unermüdlich für die Familie und den Verein, den er 1977 durch eine zeitgemäße Satzung modernisierte. MW gehörte von 1955 bis 1988 dem Vorstand an. Von 1971 bis 1988 war er Vorsitzender, danach bis zu seinem Tod 2006 Ehrenvorsitzender.

Wichard Freiherr
v. Bredow-Heinrichsdorf

gehörte dem Vorstand von 1957-1983 an und war somit am Wiederaufbau des Verbands, wie auch an der Erarbeitung einer zeitgemäßeren Satzung 1977 beteiligt.

Hans-Leberecht
v. Bredow-Stechow

gehörte dem Vorstand von 1963-1971 als Vorsitzender an.


Christoph
v. Bredow-Stechow

arbeitete 32 Jahre im Vorstand (1971-2002) und war 1977 an der Erarbeitung einer zeitgemäßeren Satzung beteiligt.

Dietrich Freiherr
v. Bredow-Vietznitz

nachdem er 1983 in den Vorstand gewählt worden war, leitete er den Verband als Vorsitzender von 1988-1995.

Darüber hinaus engagierten und engagieren sich zahlreiche Familienmitglieder in unterschiedlichen Funktionen sowohl für den Verband als auch für die Familie. Sie setzen sich oft mit außerordentlichem persönlichen Einsatz für die Belange der Familie und des Verbands ein.

An dieser Stelle möchten wir den Verstorbenen unter ihnen namentlich gedenken.

Ein besonderer Dank gilt Dr. Henning v. Koss, der verschiedene Aspekte der Familiengeschichte publiziert und im Auftrag sowie durch Unterstützung des Verbands die Familiengeschichte des 19. Jh. bis 1966 fortgeführt hat.

Besonders hervorheben möchten wir die Arbeit von Friedrich Ludwig Wilhelm Graf v. Bredow-Liepe für die Bewahrung der Geschichte der Familie durch die Erstellung von Band I und III der Familiengeschichte.
Band II wurde von dem Historiker Archivrat Adalbert von Mülverstedt im Auftrag der Familie verfasst, da Graf Bredow vor Fertigstellung dieses Bands gestorben war. Unser Dank gilt somit ebenfalls Herrn v. Mülverstedt.

Juliane Freifrau v. Bredow-Vietznitz

Admiral Hasso v. Bredow-Bredow, Ehrenvorsitzender des Verbands

Landrat Klaus von Bredow-Stechow

Lippold Freiherr v. Bredow-Vietznitz

Werner v. Bredow-Linie Claus

Wolf-Bernhard v. Bredow-Senzke

Hasso Freiherr v. Bredow-Vietznitz