Denkmäler

Die meisten Erinnerungsstücke an die Familie von Bredow befinden sich in Kirchen. Es gab aber auch eine Vielzahl von Denkmälern und vor allem Grabmälern außerhalb der Kirchen. Heute sind nur noch wenige davon erhalten. Einige möchten wir hier vorstellen.

Berlin

Caspar Friedrich Ernst von Bredow-Senzke, der jüngste von 17 Geschwistern, davon 16 Söhne, studierte nach dem Abitur an der Ritterakademie in Brandenburg an der Universität Lausanne. Anschließend trat er in den Hofdienst ein und wurde Wirklicher Kammerherr und Hofmarschall des Prinzen Ferdinand, eines Bruders Friedrichs des Großen. In dieser Funktion verwaltete er insbesondere die Hofkasse des Prinzen. Das Vertrauen, das Caspar Friedrich Ernst genoss, ist urkundlich belegt. Darüber hinaus war er auch mit der Verwaltung des Vermögens zweier Prinzessinnen betraut.

Caspar Friedrich Ernst starb mit nur 35 Jahren. Wie sehr Prinz Heinrich seinen Hofmarschall schätzte, zeigt ein Nachruf, den der Prinz veröffentlichen ließ. Zudem gab er ein Denkmal bei dem Bildhauer Jean-Antoine Tassaert in Auftrag, das Christian Friedrich Ernst gewidmet war. Es wurde im Park des Schlosses Bellevue aufgestellt. Heute steht es im Tiergarten.

Der Putto zeigt auf das Wappen von Caspar Friedrich Ernst. Da Caspar Friedrich Ernst Johanniterritter war, ist das Schild des Wappens geviertelt. In zwei Feldern ist der Steighaken und in zwei das Johanniterkreuz zu sehen.

Der Putto zeigt auf das Wappen von Caspar Friedrich Ernst. Da Caspar Friedrich Ernst Johanniterritter war, ist das Schild des Wappens geviertelt. In zwei Feldern ist der Steighaken und in zwei das Johanniterkreuz zu sehen.

Generalleutnant Adalbert von Bredow-Briesen

Mars-la-Tour/Vionville

Adalbert Friedrich Wilhelm von Bredow auf Briesen führte während des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71 in der Schlacht bei Mars-la-Tour/Vionville-Rezonville (Lothringen) als Kommandant der Brigade Bredow eine waghalsige Reiterattacke an, die entscheidend zum Sieg in der Schlacht beitrug. Der Sieg bei Mars-la-Tour beeinflusste den weiteren Verlauf des Kriegs positiv. Die Attacke wird auch als “der Todesritt von Mars-la-Tour” bezeichnet.

Auf den Schlachtfeldern rund um Vionville und Rezonville stehen zahlreiche Denkmäler für die Gefallenen der einzelnen Gefechte zu finden.

Siehe auch weiter unten Bredow-Straße in Berlin-Moabit.

Gedenkstein für den Todesritt der Brigade Bredow

Friesack

An der alten Heerstraße (heute ein Feldweg) zwischen Friesack und Görne befindet sich dieser Gedenkstein im Wald.

Er erinnert an den tödlichen Kutschenunfall von Carl Graf von Bredow am 07.02.1893. Die Pferde gingen durch und die Kutsche stürzte um. Der Kutscher und Graf Carl wollten zu Fuß weiter, doch der Graf brach nach wenigen Metern zusammen. Der Kutscher lief zum Gut und als er mit Hilfe zurückkam, tat der Graf in den Armen seines Dieners seine letzten Atemzüge. Er hatte einen Schädelbruch erlitten.
Bericht im Quitzow Kurier Nr. 20

Gedenkstein für Carl Graf von Bredow
Mit eingraviertem Datum des Unfalls
“7. Feb. 1893”
Ehe Allianzwappen im Rittersaal

Lauenstein/Osterzgebirge

Margarete von Bredow aus der Kremmener Stammlinie (Linie Lippold) heiratete 1587 Günther von Bünau auf Lauenstein, Schönstein, Bünauburg und Tetschen. Dadurch finden sich im Schloss Lauenstein zwei große Bredow Wappen.

Besonders sehenswert ist die Lauensteiner Kirche in der zahlreiche Ausstattungsstücke u.a. auf Margarethe verweisen.

Deckenwappen in der Pförtnerloge
Über jedem Fenster ist ein Steighaken zu sehen.

Graf Bredasche Landhaus
in Wien

Die Nachkommen des kaiserlichen Generals Hans Ludolf Freiherr von Bredow-Zeestow, später Hans Rudolf von Breda(u) siedelten sich in Österreich und Böhmen an und wurden in den Grafenstand erhoben. Heute sind sie in männlicher Linie ausgestorben. Eine ihrer wenigen Hinterlassenschaften ist das Gräflich Bredowsche Landhaus in der Maurer Lange Gasse 113 in 1230 Wien.

Gräflich Bredasche Landhaus

Domherrenhaus in Havelberg

Viele Bredows waren im Laufe der Jahrhunderte Domherren an den Domen zu Brandenburg, Havelberg und Magdeburg.

Die Domherren waren Mitglieder des Domkapitels und hatten sowohl geistliche als auch liturgische und administrative Aufgaben zu erfüllen. Das Amt war mit Einkünften (Prägenden) verbunden und stellte daher für viele adlige Söhne eine wichtige Versorgungsmöglichkeit dar, besonders wenn sie kein Gut geerbt hatten.

Die Domherren wohnten meist außerhalb des Dombezirks, aber in der Nähe des Doms in sogenannten Domherrenhäusern, die ihnen persönlich gehörten.

Heute ist uns nur noch dieses eine Domherrenhaus bekannt, das sich einst im Besitz eines Mitglieds der Familie befand.

Weitere Information zu Domherrn 8 finden sich hier:

Unter diesem Link sind auch Informationen zu dem Café und zur Anmietung der Ferienwohnung.

Domherrenhaus Nr. 8 im Jahr 1911

Ernst Wilhelm von Bredow war in seiner Havelberger Domherrenzeit Besitzer dieses Hauses.

Eine Biografie von Ernst Wilhelm ist hier zu finden:

Das Haus war stark verfallen und die Abrissgenehmigung beantragt. Der Verein “denkMal und Leben” konnte den Abriss 2008 zum Glück verhindern. Zwei Jahre später begann die Sanierung, so dass das Haus heute wieder in altem Glanz erstrahlt.

Heute beherbergt Domherrn 8″, wie es genannt wird, ein Café und eine Ferienwohnung. Darüber hinaus ist es auch ein Ort für kulturelle Veranstaltungen.

Thaer Denkmal Berlin

Das Denkmal wurde 1962 im Hof des Thaer-Instituts der Humboldt-Universität aufgestellt, wo es noch heute steht. Eine Kopie wurde auf dem 1999 rekonstruierten Schinkelplatz aufgestellt.

Der Arzt und Agronom Albrecht Daniel Thaer war einer der wichtigsten Begründer der modernen Agrarwissenschaften. Seine innovativen Ansätze sowohl zur landwirtschaftlichen als auch zur kaufmännischen Führung der Betriebe trugen erheblich zur wissenschaftlichen Betrachtung der Landwirtschaft und Verbesserung der Betriebsergebnisse bei. Ihm zu Ehren wurde 1860 auf dem heutigen Schinkelplatz in Berlin Mitte eine von Christina Daniel Rauch entwirfenen und von Hugo Hagen geschaffene Bronzeplastik enthüllt.

Auf dem Sockel befinden sich mehrere Reliefs. Eins zeigt ihn als geehrten im Kreis seiner Familie und Freunde. Dazu gehört auch Christoph August von Bredow-Schwanebeck.

Der Hauptritterschaftsdirektor Christoph August von Bredow (1780 – 1844) freundete sich mit thaer an und konnte mithilfe der konsequenten Anwendung der Thaerschen Grundsätze sein ertragsschwaches Gut Schwanebeck bei Nauen zu wirtschaftlichem Erfolg führen und zu einem Mustergut machen. Er bemühte sich erfolgreich intensiv um die Weiterverbreitung der Thaerschen Grundsätze, vor allem auch bei seinen Bredow-Vettern. 

Christoph August überreicht Thaer auf dem Relief ein Geschenk um ihn zu ehren.

Die Generäle Friedrich des Großen

Das Reitserstandbild Friedrich II. von Preußen führt auf seinem Sockel bedeutende Personen auf, die größtenteils ins Leben des Königs eine wichtige Rolle gespielt haben oder die für ihn und seine Zeit bedeutend waren. Einige sind vollplastisch aufgeführt, andere nur namentlich genannt. Zu den letzteren gehören auch zwei Familienmitglieder der Bredows.

Der Generalleutnant Asmus Ehrenreich II. von Bredow-Senzke (1693 – 1756) gehörte zu den wichtigsten Generälen Friedrich in den Schlesischen Kriegen. Zudem war er u.a. Gouverneur von Koller und Besitzer der Worinschen Güter in Ostpreußen. Er war Ritter des Schwarzen Adlerordens.

Der Generalleutnant (1685 – 1773) entstammte der Kremmener Stammlinie (T. III) und gilt als Lehrmeister Friedrich des Großen. Er besaß verschiedene Güter, darunter Ihlow. Er war Ritter des Schwarzen Adlerordens.

Monsheim/Pfalz

Noch heute gibt es zahlreiche, zum Teil sehr alte Grabdenkmäler der Familie von Bredow. Vor allem aber aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind eine Reihe von ihnen erhalten, vor allem im Havelland, die hier nicht alle aufgeführt werden können.

Außerhalb Brandenburgs gibt es auch einige Grabdenkmäler der Bredows. Als Beispiel sei hier ein Epitaph aus Monsheim, Kreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz genannt.

Es handelt sich um das Epitaph von Clarine Sophie von Bredow-Görne aus der Stammlinie Bredow, die 1661 Bernhard von Bettendorf heiratete, der zu dieser Zeit Besitzer von Schloss Monsheim war.

Kommende Süpplingenburg
bei Helmstedt

Ursprünglich eine Kommende des Templerordens wurde die Süpplingenburg nach der Auflösung der Templer und der damit einhergehenden Übertragung ihres Besitzes an den Johanniterorden eine Kommende der Johanniter / Ballei Brandenburg.

Christoph von Bredow-Stammlinie Kremmen (Linie Lippold) war von 1553 (lt. Familiengeschichte) bis zu seinem Tod 1577 Komtur der Kommende Süpplingenburg.
Er ist in der Kirche der Kommende, St. Johannis, bestattet. Im Chor der Kirche befindet sich sein Epitaph. Er soll ach den Kreuzhof zu Magdeburg besessen haben, wo er auch gestorben sein soll.

Heilbronn

Ein Epitaph mit dem Bredowschen Wappen befindet sich in der St. Kilianskirche in Heilbronn. Es ist ein Ehe-Allianzwappen von Catharina von Bredow verheiratet mit Ernst Georg Graf von Sparr auf Trampen und Brenden.
Gemäß der Familiengeschichte Band I (S. 124) stellt es sich wie folgt dar:
“Catharina von Bredow (Stammlinie Cremmen, Linie Lippold) wurde die Gemahlin des berühmten Römisch Kaiserlichen Königl. Polnischen und Schwedischen Generallieutenants und Generalfeldzeugmeisters, Kays. Königl. und Königl. Polnischen Cammerherrn, Geh. Kriegs-Raths und Obersten über ein Regiment zu Fuß und zu Ross Ernst George Grafen v. Sparr, Erbherr auf Tramp, Prenden und Hroby in Böhmen, der im September 1666 starb. Ernst Georg “entleibte” (ermordete) aus heute unbekannten gründen seinen Schwager Christian von Bredow.

Um das Wappen herum sind die Wappenschilde der Eltern beider Ehepartner, für Catharina sind dies von Bredow und von Quitzow.

Darstellung des Epitaphs hier:

Grüningen/Baden Württemberg

In der Kirche St. Blasius im Landkreis Biberach befindet sich ein sehr aufwändiger Epitaph für Johann Bernhard Anton Freiherr von Hornstein  und Franziska Elisabeth von Stuben. Auf dem Epitaph sind mehreren Generationen von Ahnenwappen zu sehen, darunter auch das Bredowsche Wappen. bereits in der Großelterengeneration findet sich das Wappen von Florentina von Bredow. Dementsprechend befindet sich in der Urgroßelterngeneration das Wappen ihres Vaters Johann (bei Bredows Hans) Richard Freiherr von Bredow auf Zeestow und Schwanebeck-Stammlinie Bredow sowie ihrer Mutter Maria von Thümen.

Auf dem Epitaph wird Hans Richard als Freiherr und Florentina dementsprechend als Freiin betitelt. Dies ist jedoch falsch, denn den Freiherrentitel erwarb erst Florentinas Bruder, der kaiserliche General Hans Ludolf. Florentina fehlte bisher in der Bredowschen Familiengeschichte. Gemäß des Epitaphs hat sie Caspar Joachim von Westphalen geheiratet. Beider Tochter Claudia Margaretha war die Mutter der auf dem Epitaph gedachten Verstorbenen.

Darstellung des Epitaphs hier:

Löwenbruch

Häufiger findet man z.B. an Gutshäusern, in Kirchen oder auf Grabdenkmälern Ehe-Allianzwappen mit dem Bredowschen Wappen. Ist das Bredowsche Wappen in diesen Allianzwappen rechts, gehört es der Ehefrau, die den Besitzer eines Guts oder den Patron einer Kirche geheiratet hat. Ein Beispiel findet sich am Gutshaus in Löwenbruch, einem Ortsteil der Stadt Ludwigsfelde im Brandenburger Landkreis Teltow-Fläming.

Aller Wahrscheinlichkeit nach gehörte das Allianzwappen Otto Friedrich Balduin Eugen von dem Knesebeck auf Löwenbruch und Leopoldine Clotilde von Bredow-Jüngeres Haus Haage.

Apelern/Niedersachsen

An dem Erbbegräbnis der Familie von Münchhausen in Apelern, Samtgemeinde Rodenberg im Landkreis Schaumburg)befindet sich ein Wappenfries mit zahlreichen Ahnenwappen, darunter auch das Bredowsche Wappen. Dabei handelt es sich um mehrere Generationen von Vorfahren von Claus von Münchhausen und Ursula von Quitzow.

Eines der Ur-Urgroßelternwappender Ehefrau Ursula von Quitzow gehört zu Hans I, Stammvater des Hauses Löwenberg-Friesacker Stammlinie. Das Wappen seiner Tochter Anna, verh. mit Henning von Arnim befindet sich unter den Urgroßelternwappen. Deren Tochter Margarethe (Großmutter von Ursula) hatte in die Familie von Quitzow eingeheiratet.

 Darstellung des Mausoleums hier:

Der Name Bredow als Straßenname

Es gibt in Deutschland häufig Straßen, die den Namen Bredow beinhalten. Viele von ihnen beziehen sich auf den bedeutenden Ingenieur und Rundfunkpionier Hans Bredow. Der Name Bredow ohne ein Adelsprädikat ist nicht nur in Deutschland häufig zu finden.

Doch auch die Familie von Bredow ist häufig Namensgeber. Viele dieser Straßen finden sich im Havelland, der Stammheimat der Familie. Selbst in Hessen, in Ziegenhain, gibt es eine Straße, die nach dem General Hans Ludolf Freiherr von Breda (1595 – 1640) benannt ist, der dort den Tod fand. (Abgewandelte Schreibweise des Namens Bredow; auch als Johann Rudolf bekannt).

Die Bredowstraße in Berlin in Moabit ist nach dem Generalleutnant Adalbert von Bredow-Briesen (1814 – 1890) benannt. Dieser ging als Führer des Todesritts der Brigade Bredow in Mars-La-Tour im Krieg 1870/71 gegen Frankreich in die Militärgeschichte ein. (Siehe weiter oben zum Denkmal für die Attacke).