In den fast 700 Jahren, in denen die Familie östlich der Elbe lebte, hat sie viele Zeugnisse hinterlassen, die heute zum großen Teil nicht mehr vorhanden sind. Entweder wurden sie nach 1945 bewusst zerstört, um die Erinnerung an die “Junker” auszulöschen, oder sie verfielen im Laufe der Zeit.
Während die Gutshäuser und vor allem ihre Innenausstattungen stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, überstanden die meisten Kirchen die Jahre zwischen 1945 und 1990, wenn auch oft nicht unbeschadet. Die Adelsfamilien hinterließen in den Dorfkirchen, deren Patronat sie meist innehatten, ihre Spuren in Form von Grabmälern, Altären, Epitaphien oder Gedenktafeln.
Inzwischen haben sich in den meisten Dörfern des Havellandes tatkräftige Menschen, oft in Fördervereinen organisiert, zusammengefunden, die mit großem Engagement und persönlichem Einsatz unermüdlich Geld für die Restaurierung der Kirchen gesammelt haben bzw. sammeln. Für jedes Projekt werden erhebliche Summen benötigt, die sowohl von privaten Spendern als auch von Organisationen kommen. Besonders engagiert ist die Mittelbrandenburgische Sparkasse. Viele Projekte wurden auch durch Förderprogramme der EU sowie nationaler oder regionaler Behörden unterstützt.
Mittlerweile erstrahlen die meisten Kirchen in der Region und im ganzen Land Brandenburg wieder in altem Glanz. Fast immer werden die Ausstattungsstücke im Zuge der Kirchensanierung ebenfalls restauriert,
Hier finden Sie nur eine Auswahl der Kirchen, von denen wir Fotos der betreffenden Ausstattungsstücke haben. Da die Kirchen verschlossen sind, um sie vor Vandalismus zu schützen, haben wir von vielen Kirchen keine Innenaufnahmen, freuen uns aber über Ergänzungen zu unserer Sammlung.
Es sind nicht nur Kirchen im Havelland aufgeführt.
Das Patronat
Das kirchliche Patronat, das aus dem mittelalterlichen Rechtssystem hervorging, regelte die Beziehung zwischen der Kirche und einer weltlichen Macht. Das Patronat war ein handelbares Recht. Meistens war es mit einem Gut verbunden. Der Besitzer des Gutes wurde dadurch zum Patron (Schutzherrn). In seltenen Fällen konnte es auch ein persönliches Recht sein.
Der Patron hatte das Recht und die Pflicht, die Pfarrstelle zu besetzen und damit den Pfarrer auszuwählen. Außerdem war er für den Unterhalt und die Finanzierung der Kirche und des Pfarrers zuständig, wobei er nicht alle Kosten allein zu tragen hatte. Er bestimmte zudem maßgeblich die Gestaltung und Ausstattung der Kirche. In vielen Fällen stifteten die Patrone Ausstattungsstücke.
Das Patronatswesen trug zur finanziellen Absicherung der Kirche bei, führte aber auch zu Konflikten zwischen weltlicher und kirchlicher Macht.
Die drei Dome
Brandenburger Dom
Der Brandenburger Dom hatte für die Familie über Jahrhunderte eine besondere Bedeutung. Mit Henning und Joachim bekleideten zwei Bredows das Bischofsamt im Bistum Brandenburg. Während Henning eine Rolle bei der Etablierung der Hohenzollern in der Mark spielte, machte sich Joachim um das Bistum verdient. Hinzu kam eine größere Zahl von Familienmitgliedern, die Ämter am Dom ausübten, darunter Pröpste, Domsenioren, Dechanten, Kanoniker und eine größere Zahl von Domherren.
So finden sich im Dom auch heute noch zahlreiche Hinweise auf die Familie von Bredow.
In dem Gebäude des ehemaligen Klosters des Brandenburger Doms (links vom Kirchturm) wurde 1705 eine Ritterakademie zur Ausbildung des brandenburgischen und pommerschen Adels eingerichtet.
Eine große Anzahl von Bredow-Söhnen besuchte dieses Internat.
Unten rechts das Wappen des Kanonikers Georg von Bredow am Turm des Doms zu Brandenburg, das die Familie vor einigen Jahren hat restaurieren lassen. Weitere Bredowsche Wappen befinden sich im Dom.
Grabplatte und Krummstab des Bischofs Joachim von Bredow-Haus Bredow. Seine mit dem Familienwappen bestickte Kasel existiert ebenfalls noch. Die Kasel und der Krummstab wurden im 19. Jh. in seinem Grab gefunden.
Grabplatte von Maria von Bredow, geb. Brand von Lindau. Ehefrau des Domprobstes Hans Heinrich von Bredow-Wichardsche Linie.
Grabplatte von Georg Heinrich von Bredow, Sohn des Domprobstes Hans Heinrich von Bredow-Wichardsche Linie und der Maria Brand von Lindau.
Havelberger Dom
Am Havelberger Dom hatten zahlreiche Bredows verschiedenen kirchliche Ämter inne. Darunter war eine größere Anzahl an Domherren.
Trotzdem lassen sich, abgesehen von einem Glasfenstern, keine Hinweise auf die Familie mehr finden.
Magdeburger Dom
Obwohl der Magdeburger Dom weiter entfernt vom Havelland und “im Ausland” lag – das Erzbistum war bis 1680 ein eigenes Territorium – hatten auch dort mehrere Bredows geistliche Ämter inne. Einige von ihnen waren sowohl in Magdeburg als auch in Brandenburg in kirchlichen Ämtern.
Es findet sich aber nur noch ein Epitaph und ein Frauengrab mit Bezug zu den Bredows.
Die Kirchen in den
Städten und Dörfern
Börnicke
Das wenige Kilometer nördlich von Nauen gelegene Dorf war von 1355 bis 1632 im Besitz der Familie von Bredow. Börnicke kam mit dem Lehen Kremmen an Köpke von Bredow und musste im Zuge der wirtschaftlichen Katastrophe des 30-jährigen Kriegs verkauft werden. Im Laufe der Zeit wurde es eigentumsrechtlich Vehlefanz zugeordnet und von dort aus bewirtschaftet.
Ein Rittergut hat es in Börncke nie gegeben. Dennoch stifteten die Bredows einen wertvollen Renaissancealtar und eine Kanzel für die Kirche in Börnicke. Die Kirchengemeinde ließ Altar und Kanzel 2016 von der Restauratorin Annett Xenia Schulz aufwendig restaurieren.
Stifter des Altars sind vermutlich Dietrich und Alexander von Bredow auf Kremmen und Vehlefanz, die auch den Altar in Vehlefanz gestiftet haben.
Görne
Das Innere der reizvollen Görner Fachwekkirche ist besonders hübsch ausgemalt. An der Empore befinden sich vier Ehe-Allianzwappen. Zwei mit dem Bredowschen Stammwappen und zwei mit dem gräflichen Wappen.
In der Kirche hängen zwei Gedenktafeln. Die eine erinnert an die im 1. Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Görne, die andere an die Görner Soldaten, die im 1. Weltkrieg gekämpft und überlebt haben. Auf beiden Tafeln sind je zwei Mitglieder der Familie aus dem Haus Görne abgebildet. Ein Gedenkstein vor der Kirche erinnert an die Gefallenen beider Weltkriege aus Görne.
Klessen
Das 1698 in Fachwerkbauweise errichtete Kirchenschiff der Klessener Kirche musste 1929 wegen Baufälligkeit abgerissen und durch ein neues ersetzt werden. Der unter dem Ostteil befindliche Keller, der als Grablege der Familie von Bredow diente, wurde dabei zugeschüttet. Die letzten dort befindlichen Särge wurden in einem Mausoleum auf dem Friedhof untergebracht.
Die wertvolle barocke Ausstattung wurde vollständig in den Neubau wieder eingefügt und ist bis heute erhalten, sodass die Kirche ein besonderes Kleinod ist. In den Jahren 2007 und 2008 erfolgten umfangreiche Sanierungsmaßnahmen. Der dem Rokoko zuzuordnende Kanzelaltar stammt aus dem Jahr 1760. Er wird von zwei mit zahlreichen Wappen und Sprüchen verzierten Patronatslogen umrahmt. Da der Besitz in Klessen zeitweise geteilt war, gibt es möglicherweise zwei Emporen. Die Emporen selbst könnten noch der Renaissance zugeordnet werden.
Das älteste Ausstattungsstück ist die Renaissancetaufe von 1607. Sie soll von einem wohlhabenden Bauern aus Klessen gestiftet worden sein. Jedoch sind auf dem Deckel an jeder Ecke Bredowsche Steighaken, so dass zumindest der Deckel eine Stiftung der Familie sein wird, zumal er vom Stil etwas anders erscheint als die Taufe selbst.
Die Orgelempore ist ebenfalls mit mehreren Familienwappen und Sprüchen versehen. Auf jeder Seite der Orgel ist zentral die links abgebildete Tafel zu sehen. Die Orgelempore geht vermutlich auf die unten auf der Tafel genannten Söhne zurück, während der Altar dem zweiten Sohn Gebhard Ludwig Friedrich zuzuordnen sein wird, da sein Bruder bereits 1731 gestorben war.
Landin
In den letzten Jahren wurde die stark baufällig gewordene Kirche in Landin mit großem Engagement eines Fördervereins restauriert. Sie wird nun sowohl für kirchliche als auch für kulturelle Zwecke genutzt.
Das letzte erhaltene Ausstattungsstück ist der barocke Kanzelaltar von 1736, der sich ebenfalls in einem beklagenswerten Zustand befand. Er wurde im Auftrag der Kirchengemeinde von der Restauratorin Annett Xenia Schulz im Rahmen der Kirchenrenovierung restauriert. Unter der Kirche befindet sich eine Gruft, über deren Zugang heute nichts mehr bekannt ist.
Stifter des Altars waren Ludwig von Bredow-Wagenitz und seine zweite Frau Johanne Wilhelmine Freiin von Metzsch. Beider Wappen sind oberhalb der Säulen angebracht.
Obwohl Wagenitz Ludwigs Hauptwohnsitz war, bevorzugte er das landschaftlich reizvollere Landin, wo er ein barockes Herrenhaus errichten ließ.
Der vorhandene, ebenfalls barocke Altar wurde 1736 nach Kriele gebracht und dort 1982 durch einen Altar aus einer Lausitzer Kirche ersetzt. Dieser Altar ist das letzte Ausstattungsstück in Kriele, das auf die ehemalige Patronatsfamilie von Bredow zurückgeht. Er befindet sich derzeit zerlegt ebenfalls in der Kirche, die 2024 saniert wurde. Die Restauratorin Frau Schulz bemüht sich derzeit darum, dass der Altar wieder aufgestellt wird.
Lauenstein / Osterzgebirge
Keine der Patronatskirchen der Familie von Bredow weist so viele familiäre Bezüge auf wie die Patronatskirche der Familie von Bünau in der Kirche St. Marien und Laurentin in Lauenstein.
Margarete von Bredow aus der Kremmener Stammlinie (Linie Lippold) heiratete 1587 Günther von Bünau auf Lauenstein, Schönstein, Bünauburg und Tetschen. Günther von Bünau besaß einen ausgeprägten Kunstsinn. Er investierte viel Geld in den Wiederaufbau und in die reiche, prunkvolle Ausstattung der Kirche im Stil der Spätrenaissance. Die Kirche besitzt einen hohen künstlerischen Wert, da bedeutende Künstler mit der Ausstattung beauftragt wurden.
Die prächtigsten Ausstattungsstücke sind der Altar, das Bünauepitaph in der Bünaukapelle, das Portal zur Bünaukapelle und die Kanzel. Daneben gibt es verschiedene Epitaphien, Gemälde, ein Kruzifix und das Taufbecken. Fast alle Ausstattungsstücke der Kirche tragen neben dem Bünauwappen das Bredow-Wappen. Teilweise in größerer Anzahl, wie z.B. auf dem Bünauepitaph. Auch der Steighaken mit dem Steinbock findet sich in verschiedenen Ehe-Allianzwappen. Es können hier nur einige wenige Stücke der Ausstattung gezeigt werden.
Liepe
Liepe hat im Laufe der Jahrhunderte eine wechselvolle Geschichte innerhalb der Familie von Bredow erlebt. Aus dieser Zeit gibt es in der Kirche jedoch keine Ausstattungsstücke mit Bezug zu den Bredows.
Friedrich Ludwig Wilhelm Graf von Bredow Liepe, der Verfasser der Familiengeschichte, ließ 1881 die Kirche umfangreich umgestalten. Dabei gelangten zwei Ausstattungsstücke nach Liepe, die eigentlich vorher keine Verbindung dorthin hatten.
Franz von Bredow-Kremmen (Linie Lippold) heiratete Margarethe von Schleinitz-Stauchitz. Sie waren die Eltern von Margarethe von Bredow, verheiratete von Bünau-Lauenstein (s.o.). Margarethe v. Schleinitz ließ sich mit vier früh verstorbenen Kindern in der Kirche ihres Heimatorts Stauchitz bei Meißen bestatten. Nach dem Tod von Franz wurde auch er dort beigesetzt. Als die Stauchitzer Kirche restauriert wurde und man das Epitaph dort nicht mehr haben wollte, erwarb Graf Bredow-Liepe das Renaissance-Epitaph und ließ es in der Lieper Kirche aufstellen.
Das Totenschild des Marschalls Hans II. von Bredow auf Löwenberg und Friesack hatte ursprünglich am Bestattungsort des Marschalls in der St. Pauli Kirche zu Brandenburg gehangen. Dort wurde es im Zuge einer Restaurierung eingelagert. Graf Bredow-Lieper überzeugte die verantwortlichen in Brandenburg, ihm das Totenschild zu überlassen. Seitdem hängt es in der ehemaligen Patronatskirche des Grafen in Liepe.
Markau
Die Kirche Markau überrascht mit einer reichen Barockausstattung, die Henning Caspar II. von Bredow-Senzke in der 2. Hälfte des 18. Jh. gestiftet hatte. Henning Caspar II. ist der Stammvater des Hauses Markau.
Markee
Die hübsche kleine Fachwerkkirche in Markee ist im Inneren reich verziert und besitzt einige wertvolle Ausstattungsstücke, so einen imposanten barocken Kanzelaltar. Soweit uns bekannt ist, weist aber kein Ausstattungsstück auf die Bredows hin, die hier ab 1659 das Patronat hatten.
Auf dem Friedhof befindet sich das Mausoleum für Heinrich Friedrich von Bredow, Gutsbesitzer von Markee. Er ist auch der Erbauer des noch existierenden Gutshauses. Im Mausoleum stehen zwei unterschiedlich große Särge. Jedoch ist auf der Tafel nur Heinrich Friedrich verzeichnet.
Möthlow
Das neugotische Äußere der Kirche, das 1906 durch eine etwas missglückte Restaurierung entstand, steht in krassem Gegensatz zur beeindruckenden Renaissanceausstattung der Kirche.
Von hoher Qualität ist der Retabelaltar aus der Zeit um 1600. Er besitzt einen Wappenfries mit acht Bredowschen Wappen, so dass es sich um eine Stiftung der Bredows handelt. Auf dem Fries steht: Patronen die von Bredow vom Hause Cremmen Gevattern. Unter den Wappen stehen die Namen: Alexander und Georg v. Bredow, Hanß und Christoffel v. Bredow, Hanns und Lippold v. Bredow, Hanß v. Bredow, Joachim v. Bredow.
Christian von Bredow auf Kremmen und Groß-Ziethen (Lippoldsche Linie) wurde 1610 mit ganz Möthlow belehnt, nachdem er es kurz zuvor gekauft hatte. Nachdem er kinderlos gestorben, genauer von seinem Schwager ermordet worden war, fiel Möthlow an seinen direkten Vetter Joachim von Bredow auf Staffelde. Zu Beginn des Dreißigjährigen Kriegs wurde Möthlow verkauft. Da man vergessen hatte, das Lehen einzutragen, wurde das Vorkaufsrecht der Vettern nicht gewährt.
Pessin
Obwohl die Familie von Bredow durch das Gut Pessin I über 200 Jahre das Patronat in der Kirche innehatte, findet sich nur ein Hinweis auf die Bredows, der ist jedoch sehr präsent.
Die Familie ließ unter der Decke ein von vier Putten umrahmtes Wappen anbringen. Vier weitere Putten befinden sich in den Ecken der Decke. In den 1950er Jahren wurde in das barocke Kirchenschiff eine moderne Kassettendecke eingezogen. Dorfbewohner retteten Fragmente des Reliefs, so dass es restauriert werden konnte. Inzwischen ist die Kirche unter großem Engagement des Fördervereins grundlegend restauriert worden und hat ihr altes Aussehen wieder erhalten. An den Emporen befinden sich Zahlreiche Wappen der Besitzer der anderen Pessiner Güter.
Dass es keine weiteren Hinweise auf die Bredows gibt könnte damit zusammenhängen, dass immer Söhne aus dem benachbarten Senzke Patronatsherren in Pessin waren. Pessin war für die Senzker ein Nebengut, so dass sie mit der Senzker Kirche verbunden waren.
Rheinsberg
Die Zahl der Ausstattungsstücke in der Rheinsberger St. Laurentiuskirche, die auf die Familie von Bredow verweisen, ist geradezu überwältigend. Rheinsberg war ca. 150 Jahre im Besitz der Kremmener Stammlinie (Linie Joachim/Rheinsberg).
Von besonderer Bedeutung ist das prunkvolle Epitaph für Achim II. von Bredow auf Rheinsberg, Kremmen, Vehlefanz und Dickte und seine Gemahlin Anna von Arnim. Achim II. ließ die Kirche 1566 nach einem Brand wieder aufbauen.
Ein weiteres bedeutendes Epitaph ist das der Kinder von Achim II. und Anna von Arnim, Christian und Sophia, die kurz nacheinander im Alter von drei und vier Jahren starben.
Für den Wiederaufbau nach dem Brand stiftete die verwitwete Mutter Achims II., Anna von Hahn, eine Kanzel mit Schalldeckel. Der Kanzelkorb trägt das Bredowsche und das Hahnsche Wappen. Über dem Bredowschen steht Jobst von Bredow, dem Ehemann Anna von Hahns. Im Sockel befinden sich zwei getrennte Steighaken mit den Namen Achim von Bredow / Anna von Bredow. Es handelt sich um ihren Sohn und ihre Schwiegertochter. Im Schalldeckel sind die Wappen der Eltern Anna von Hahns, das Hahnsche und das Schulenburgische Wappen zu sehen. Die Kanzel zeugt von einem großen Selbstbewusstseins Anna von Hahns.
Die Taufe aus Sandstein zeigt das Bredowsche Wappen und daneben das Wappen der Familie von Sparr (Achims II. Schwester hatte Franz von Sparr geheiratet). (Lieder kein Bild).
Auch das Retabel des Renaissance-Hochaltars ist eine Stiftung von Achim II. und Anna von Arnim. Links und rechts unter den Säulen sind ihrer beider Wappen zu sehen (Leider derzeit kein Bild vorhanden).
An den Kapitellen der vier Säulen des Chores befinden sich zahlreiche Wappen der Bredows und der einzelnen Ehefrauen.
Unter der Kirche befindet sich eine Gruft, in der zahlreiche Bredows begraben sind.
Im Vorraum zur Kirche finden sich die Grabplatten von:
Jobst von Bredow-Linie Joachim (Ehemann von Anna von Hahn/Vater von Achim II.)
Anna geb. von Hahn (Frau von Jobst von Bredow/Mutter von Achim II.)
Margarethe geb. von Bredow-Linie Bernd (verh. mit Hans von Arnim/Mutter Anna von Arnim/Schwiegermutter von Achim II.)
Anna geb. von Bredow (verh. mit Franz von Sparr, Schwester von Achim II.)
Franz von Sparr (verh. mit Anna von Bredow)
Adam von Eickstedt (Neffe von Margarethe verh. von Arnim (s.o.)/Vetter 2. Grads von Achim II. und auch von Anna von Arnim).
(Leider derzeit keine Bilder von den Grabplatten vorhanden, außer von Margarethe).
2018 wurde das Innere der Kirche sehr aufwändig restauriert. Das beinhaltete auch alle Ausstattungsstücke.
Senzke
Obwohl es sich bei der Kirche um einen Neubau von 1856 handelt, stammt der größte Teil der noch erhaltenen Ausstattung aus der Vorgängerkirche von 1666/67. Zahlreiche auf Holz gemalte Tafeln schmücken die Kirche. Die Westempore von 1667 zeigt 34 Wappen der Bredows und verwandter Familien.
Weitere Hinweise auf die Bredows gibt es nicht mehr. Der schlichte Retabel des Altars ist verschwunden. Auf alten Fotos ist links das Bredow-Wappen zu sehen. Rechts scheint es sich um das Wappen der Marie von Briest-Böhne zu handeln. Asmus Ehrenreich I. von Bredow ließ die Kirche nach dem Dorfbrand von 1662 wieder aufbauen. Sicherlich war er zusammen mit seiner Frau Maria von Briest der Stifter des Altars und wahrscheinlich auch der übrigen Ausstattung der Kirche.
Stechow
Nachdem Ludwig von Bredow-Wagenitz 1725 Stechow gekauft hatte, übernahm die Familie von Bredow das Patronat. Heute gibt es in der Kirche nur noch zwei Gedenktafeln, die an die Bredows erinnern.
Vor der Kirche steht ein Bredowscher Grabsteine und zwei Gedenksteine für im
1. Weltkrieg gefallene Familienmitglieder. Unter der Kirche gibt es eine Gruft, die in den 1980er Jahren mit Sand zugeschüttet wurde und seitens des Denkmalamts derzeit nicht geöffnet werden darf.
Vehlefanz
Besonders wertvolle Ausstattungsstücke haben sich in der Kirche zu Vehlefanz erhalten. Ende des 16. Jh. widmeten sich die Brüder Dietrich und Alexander von Bredow auf Kremmen und Vehlefanz (Linie Bernd) der Ausschmückung der Kirche. Sie stifteten u.a. den wertvollen Kompositaltar im Stil der Renaissance, der 1585 fertiggestellt wurde, wobei Dietrich bereits 1584 gestorben war und so die Weihe nicht mehr erlebte.
Unten: Stifterwappen in der obersten Reihe des Altars.
Gemäß Familiengeschichte sollen Dietrich und Alexander von Bredow in einer Familiengruft unter der Kirche bestattet worden sein, die bis heute noch nicht erforscht ist.
Alexander von Bredow betrauerte sehr den Tod seines Bruder Dietrich. So stiftete er ihm und dessen Frau Anna von Flotow 1589 einen geschnitzten Holzepitaph.
In der obersten Reihe befinden sich, eingerahmt von zwei Steinböcken, dem Bredowschen Wappentier, die Wappen von Dietrich und Anna, die auch im Mittelteil kniend zu sehen sind. Das Wappenfries weist die Wappen ihrer Vorfahren auf. Beschreibung
Der früher Alexander von Bredow zugeschriebene Sandsteinepitaph gehört wahrscheinlich zu Joachim von Bredow auf Kremmen, Vehlefanz und Groß-Ziethen, Vater von Dietrich und Alexander. Der Name wird nicht genannt, aber die Figur hält einen Marschallstab o.ä. in der Hand. Joachim hatte hohe und höchste Hof- und Staatsämter. Somit könnte es sich um ihn handeln. Allerdings hatte auch Alexander das Amt eines Marschalls am Brandenburger Hof.
Wagenitz
Nachdem die Kirche im 30-jährigen Krieg zerstört worden war, ließ sie Hans Christoph I. auf Wagenitz 1664 wieder aufbauen. An ihn und seine Familie erinnert das lebensgroße Votivgemälde rechts vom Altar. Es gibt nur noch wenige originale Familienbilder, vor allem aus früheren Jahrhunderten. Deshalb ist dieses Bild für die Familie besonders wertvoll. Auch künstlerisch ist es von hoher Qualität. Während die Töchter wie nach einer Schablone gemalt sind, wurden die Söhne individuell, vermutlich porträthaft, gestaltet.
Außerdem gibt es ein Taufbecken, das von Hans Christoph I. und Barbara Dorothea von Görne gestiftet wurde. Das Becken trägt ihre Initialen und beider Wappen. Eine Gedenktafel erinnert an die Gefallenen der Napoleonischen Kriege, darunter ein Sohn der Familie von Bredow aus Wagenitz.
Die Gruft
Die Kirchengemeinde hat in einem enormen Kraftakt und mit erheblichen finanziellen Mitteln die Gruft unter der Kirche restauriert. Auch die 26 zum Teil stark verrotteten Särge der Familie von Bredow, darunter 11 Kindersärge, wurden aufgearbeitet und die Toten wieder würdig bestattet. All dies geschah unter wissenschaftlicher Begleitung der Forschungsstelle Gruft aus Lübeck. Auch die Gruft selbst, die in einem beklagenswerten Zustand war, erstrahlt nun in neuem Glanz.
Die Finanzierung erfolgte vor allem mit Mitteln der ostdeutschen Sparkassenstiftung, der Mittelbrandenburgischen Sparkasse, des Bundes und des Landes Brandenburg, des Förderkreises alte Kirchen, durch Eigenmittel der Evangelischen Kirchengemeinde Havelländisches Luch und zahlreiche Einzelspenden, darunter auch eine der Familie von Bredow.
Der Abschluss der Restaurierungsarbeiten wurde im Oktober 2023 in Anwesenheit zahlreicher Mitglieder der Familie feierlich begangen.
Weitere Familiengrabplatten gibt es auf dem Dorffriedhof und im Park.
Die Särge sind aus der Zeit zwischen 1691 und 1849. Somit finden sich Särge aus Hochbarock, Rokoko, Klassizismus und Biedermeier. Mit Hilfe von Inschriften konnten sieben Särge zugeordnet werden. Es fehlen Särge, die gemäß Familiengeschichte in der Gruft bestattet wurden. Vermutlich hat man sie, um Platz für neue Bestattungen zu schaffen, entfernt.
Von besonderer Bedeutung ist der bei Öffnung der Gruft entdeckte prunkvolle Sarg des preußischen Staats- und Kriegsministers und Maître de la Garderobe Ernst Wilhelm Reichsgraf von Bredow. Dieser Sarg ist besonders reich verziert und mit Hirschleder bespannt. Auch der Sarg des Stifters der Kirche, Hans Christoph I. von Bredow, konnte zugeordnet werden
Bemerkenswert sind Funde von mehreren Zahnbürsten aus der Zeit um 1830 und einer sehr aufwändigen Prothese. Die Familie scheint großen Wert auf Zahnpflege gelegt zu haben, so dass man Zahnbürsten in die Särge zu den Verstorbenen legte. Bei der Rückbestattung der Verstorbenen wurden diese in Leintücher aus der Aussteuer von Adelheid von Bredow-Senzke gelegt, die Mutter der Erstellerin dieser Webseite.
Zützen
In der Kirche Zützen erinnert noch ein Wappen an der Empore an die Bredows.
An der Kirche gibt es eine Grabplatte des Ehepaares Christoph von Krummensee und Catharina von Bredow-Linie Bernd der Kremmener Stammlinie. Wie es dorthin gelangte ist fraglich.
Das Mausoleum
Neben der Kirche befindet sich ein Mausoleum im Stil des ländlichen friderizianischen Barock, das Christian Bernhard von Bredow Kremmener Stammlinie (Linie Heinrich) 1792/93 für sich und seine Familie errichten ließ. Es hat eine gewisse kunsthistorische Bedeutung.
Nur Christian Bernhard und seine 2. Ehefrau Catharina Magdalena von Barfuß wurden letztlich hier beigesetzt. Ursprünglich standen die Särge oben im Mausoleum. Aus Sicherheitsgründen wurden sie 1959 in den Boden versenkt. Auf dem Sarg von Christian Bernhard lagen ein Filzhut und ein Degen. Christian Bernhard hatte ein Legat hinterlassen, aus dessen Zinsen das Mausoleum unterhalten und das Schulgeld für bedürftige Kinder bezahlt werden sollte.
Die Auswahl der oben genannten Kirchen richtet sich danach, ob in den jeweiligen Kirchen noch Hinweise auf die Familie von Bredow zu finden sind. So hatten die Bredows z.B. in Haage das Patronat über Jahrhunderte inne, vermutlich sogar seit der ersten Belehnung 1335. Trotzdem gibt es dort in der Kirche keinen Hinweis auf die Familie. Allerdings gibt es Kirchen in Dörfern, in denen Töchter der Bredows den Patronatsherrn geheiratet haben und sich so mit ihrem Wappen in der jeweiligen Kirche verewigt haben. Solche Kirchen fehlen jedoch derzeit in unserer Zusammenstellung.
Das zweite Kriterium für die obige Auswahl ist, ob wir über eigene Fotos verfügen. Sollten uns Fotos von Kirchen oder Ausstattungsstücken im Zusammenhang mit der Familie zur Verfügung gestellt werden, würden wir uns freuen, diese hier aufnehmen zu können.